Freitag, 26. Juni 2015

Das Leben erfahren

Zu meinem Geburtstag habe ich ein E-Bike bekommen!
Früher habe ich immer über diese Dinger gelästert. Frühestens wenn ich 80 werde, sollte man daran denken, mir so etwas zu schenken, sagte ich immer...
Aber die Zeiten haben sich gewaltig geändert und in 10 Jahren käme so ein Geschenk an mich mit großer Wahrscheinlichkeit zu spät!
Nun habe ich das Gerät und es ist wirklich ein tolles Fahren. Ich habe schon erste Touren gemacht, auf Strecken, die ich von früher kenne. Die Berge haben ihren Schrecken verloren, aber man kann sich trotz Motor schon auch noch anstrengen und die Reichweite erhöhen. Bewegung soll für uns Krebskranke ja sehr wichtig sein - liest man immer wieder.
Nachtrag am 1.7.: Habe bereits einige Fahrten gemacht, von denen ich mich geistig schon verabschiedet hatte. Die Natur ist so schön, das es sich lohnt, noch eine Weile hier zu bleiben!

Dienstag, 23. Juni 2015

Kein Buch mehr über Prostatakrebs

habe ich letztes Jahr geschrieben. Doch nun liegt es mit 1,9 kg in meiner Hand, das Urologie Lehrbuch Ausgabe 2015
• 800 Seiten
• Format 17×24 cm
• über 500 Abbildungen
• zahlreiche teils farbige Abbildungen
• 82 Tabellen
• Sachregister mit 3150 Einträgen
• Abkürzungsverzeichnis mit 515 Einträgen
• Literaturverzeichnis mit über 800 Einträgen
• hochwertiger Offsetdruck
Wenn man, so wie ich, ganz viele Informationen aus dem Internet holt, so ist es doch etwas anderes, ein seriöses Buch in Händen zu halten.
Fazit: Auch wenn es mir zur Zeit gut geht, zeigt mir das Buch schonungslos, wo ich stehe. Was auf mich zu kommt, ist weitgehend bekannt. Die Frage ist nur, wann es kommt, und die Mittel, die noch zur Verfügung stehen, sind gekennzeichnet durch die durchschnittliche Zeit der Lebensverlängerung (Angaben meist in Monaten). Im Hintergrund des Bewusstseins lauert immer der Gedanke, wohin die PSA Kurve laufen wird - nächste Woche gibt es einen neuen Wert!

Wußten Sie schon?
  • Häufigkeit der Erkrankungen in USA: Schwarze > Weiße > Asiaten
  • Metastasierungsmuster in absteigender Häufigkeit: Lymphknoten, Knochen, Lunge, Harnblase, Leber, Nebenniere, Hoden
  • Alkohol hat keinen Einfluss auf das Prostatakarzinomrisiko (im Gegensatz zu Rauchen)

Dienstag, 16. Juni 2015

Muss man den Tod fürchten?

Die Bestsellerautorin Cornelia Funke beantwortet in "Chrismon" Fragen aus dem Leben:
Ich habe ihn noch nie gefürchtet. Er ist ein großes Abenteuer. Wahrscheinlich haben wir ihn schon mehrere Male hinter uns – ja, ganz sicher sogar. Ich habe noch nie in meinem Leben Angst davor gehabt. Natürlich fragen wir uns alle, wie er dann kommt. Hat man die Chance, ihm würdevoll und bewusst zu begegnen? Ich möchte nicht ganz plötzlich sterben, ich würde das schon gern erleben – es ist ja eine große Sache. Vor neun Jahren ist mein Mann an Krebs gestorben, und das hat mich in meiner ­Haltung eher bestärkt. Rolf fürchtete zwar, die Kinder zu verlieren und mich allein zu lassen, aber ich habe bei ihm keine Angst ge­sehen. Er hatte Krebs, was eine schmerzhafte Art des Sterbens ist. Am Ende hatte ich dieses Gefühl, dass Rolf richtig froh war, wegzukönnen aus diesem Körper, der nicht mehr wirklich ­funktionierte. Noch heute habe ich manchmal das Gefühl, er ist in meiner Nähe. Das kommt jetzt seltener als zu Anfang, aber ab und zu passiert es immer noch, dass ich plötzlich denke: Ist der gerade hier ins Auto gestiegen? Oder ich sehe eine Blüte am Wegrand und denke: Danke.

Montag, 15. Juni 2015

Stadtbekannte Persönlichkeit erliegt Krebsleiden

Weiden. (wd) Diese Krankheit konnte er nicht besiegen. Das wusste er seit der ersten Diagnose vor zwei Jahren. Er kämpfte und versuchte die Zeit anzuhalten. Aber dann lernte er, sich zu fügen und loszulassen: In einer Palliativstation schloss er am Mittwochabend im Kreis seiner Familie für immer die Augen.
Am 7. Oktober hätte er seinen 70. Geburtstag gefeiert. Mit ihm verliert die Stadt eine herausragende Unternehmerpersönlichkeit und einen Bürger, der sich stets kritisch zu Wort meldete.
Meine Frau versteht, warum es mir so wichtig war, den 70zigsten zu feiern! Von "zwei Jahren nach Diagnose" habe ich aber schon 66% "verbraucht".

Freitag, 12. Juni 2015

Ein Bild für den Lebensweg

Als ich heute mit der Seilbahn auf 1600m Höhe angekommen war, stand ich im Nebel.
Der Weg ließ mich über mein Leben nachdenken: Ich sehe nicht, wohin der Weg führt, wann und wie er endet. Aber es ist ein schöner Weg und die Blumen am Wegesrand bringen Freude!

Dienstag, 2. Juni 2015

Glück gehabt

Auf dem Weg zu meinem Routine Termin beim Uro fand ich auf dem Krankenhausgelände dieses Kleeblatt!
Und dann war auch noch der PSA in knapp 4 Wochen etwa um den Faktor drei gefallen. Es war die Wirkung eines Medikaments, das ich mir nach der Lektüre eines Buches, von dem ich zunächst nicht begeistert war (5.12.14), selbst ausgesucht hatte!
Ein nachträgliches Geschenk zum Eintritt in das achte Lebensjahrzehnt! Es bleibt spannend, das letzte Abenteuer...

Nachtrag am 4.6.2015: Einfach schön der Sommer! In meinen Lieblingsbiergarten geradelt und so im Untergrund des Bewusstseins immer noch die Freude über die Richtungsumkehr der PSA-Kurve.