Freitag, 27. Oktober 2017

Gespräch im Friedhof

Jetzt ist es Zeit, sich um die Gräber zu kümmern. Drei Gräber weiter zum Grab meiner Eltern liegt ein Leidensgenosse. Etwa der gleiche Jahrgang wie ich, ist er im November 2014, dem Jahr meiner Diagnose, verstorben. Ich traf damals seine Frau am Grab und erzählte ihr von meiner Krankheit. Gestern traf ich sie wieder und sie war erstaunt, dass ich noch lebe. Ich sähe doch gut aus, bekomme ich immer wieder zu hören. Dass meine größte Sorge ist, wie und was ich meiner Frau hinterlasse, konnte sie bestätigen.
Ich versuche ja möglichst viel zu regeln, aber alles geht nicht. Für die Witwe wird ein neues Leben beginnen!
Momentan geht es ganz gut, aber ich selbst kenne meine Grenzen. Ganz spontan habe daher noch einmal einen Ausflug geplant. Auf dem Programm steht ein Besuch bei der Tochter mit den Enkeln in der Schweiz, deren neue Wohnung ich unbedingt noch wollte. Und auf dem Weg dahin noch ein paar Tage in Kranzbach! Ich weiß, dass es gewagt ist und wenn ich im Tief sitze kommt schon das Gefühl, wie kannst Du in Deinem Zustand so was planen!
Aber ich glaube, zur Zeit kann ich mit meinen Medikamenten kontrollierbar umgehen.
Facebook hat mir eben gemeldet: Dieter Schmidt 69 Jahre alt!  Schreibe Geburtstagsglückwünsche in seine Chronik ...  Freundschaft anzeigen.
Das hat mich schon berührt. Er war ein Leidensgenosse, mit dem ich sehr viel Erfahrungen ausgetauscht habe und im Dezember 2016 ist er selbstbestimmt gegangen, so wie wir es gemeinsam geplant hatten. Hätte er nicht doch noch eine Weile bleiben können ??????????

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen